Exkursion der Geographiekurse EF ins Rheinische Braunkohlerevier

von Hajar Mohamad (EF), Fotos: S. Bukow.

Die Geographiekurse von Frau Dahlhaus und Herrn Bukow sind am 28.05.2019 im Rahmen einer Exkursion nach Garzweiler gefahren. Am frühen Morgen und mit voller Energie und Begeisterung fuhren wir mit dem Bus los. Vor der Ankunft auf dem RWE-Gelände, hielt der Bus in einem renaturierten Gebiet in der Nähe des Braunkohletagebaus. Solche Gebiete werden mittlerweile für die Landwirtschaft und die Windenergiegewinnung genutzt. Danach hatten wir 20 Minuten Zeit, um durch das renaturierte Gebiet spazieren zu gehen und die Windkraftanlagen anzuschauen.

Die Exkursion wurde von einem RWE-Mitarbeiter betreut. RWE fördert in Garzweiler Braunkohle und betreibt zwei Kraftwerke direkt in der Umgebung. Als wir bei RWE ankamen, gab es eine kurze Infoveranstaltung und eine Art Roadshow darüber, wie wir mit dem Bus in das Braunkohlenabbaugebiet und entlang der Förderbänder fahren werden (die übrigens wie ein riesiger Bahnhof am Aussichtspunkt aussehen) und dass wir auf unserer Tour den Schaufelradbagger 288 sehen können, einer der größten der Welt!

Bei der Infoveranstaltung erfuhren wir ganz viele Fakten und Zahlen über die Braunkohle und ihre wirtschaftliche Bedeutung für Deutschland. Der größte Schaufelradbagger 288 im Tagebau Garzweiler ist fast 100 Meter hoch und wiegt rund 13.500 Tonnen. Damit das Großgerät täglich 240.000 Kubikmeter Abraum oder Kohle aus dem Erdreich gewinnen und auf den Bandförderweg laden kann, ist eine Antriebsleistung von über 3.300 Kilowatt (mehr als 4.500 PS) nötig.
Im Schnitt fördert RWE im Tagebau Garzweiler jährlich 40 Millionen Tonnen Braunkohle, die ausschließlich zur Stromerzeugung in den nahe gelegenen Kraftwerken eingesetzt werden. Rund 12% des deutschen Stroms wird in der Nähe von Garzweiler produziert. Obwohl wir das Thema bereits im Unterricht speziell behandelt hatten, wurde uns schon während der Infoveranstaltung langsam bewusst, wie wichtig Garzweiler nicht nur für NRW, sondern für ganz Deutschland ist.

Themen wie Renaturierung, Umsiedlung und der Wiederaufbau von Gebieten, die durch den Braunkohlenabbau zerstört wurden, wurden auch angesprochen, bevor es mit dem Bus in das Fördergebiet ging. Um die sozialen und wirtschaftlichen Beziehungen der betroffenen Menschen zu erhalten, bietet RWE Erleichterungen für die gemeinsame Umsiedlung an. Hier geht es darum, an einem neuen Ort die besten Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass möglichst viele Menschen dorthin umziehen. Dann war es soweit, wir fuhren mit dem Bus weiter in das Fördergebiet. Zuerst sahen wir kleine Maschinen und kleine Schaufelradbagger, aber nur wenige Menschen. Danach ging es zur Schaufelradbagger 288! Die Dimensionen des Baggers waren unglaublich, weshalb wir sehr beeindruckt waren, und viele atemberaubende Fotos gemacht haben, obwohl wir aus Sicherheitsgründen den Bus nicht verlassen durften.
Erstaunlicherweise gab es auf dem Gelände eine eigene Feuerwehr und einen großen Hubschrauberlandeplatz für die Notfälle. Die Feuerwehr hat sogar ein komplettes Rettungsteam, das sich auf Unfällen und Brände im Bereich der Braunkohleförderung spezialisiert hat.

Zusammenfassend lässt sich sagen (obwohl die Führung des RWE-Mitarbeiters überwiegend die positiven Seiten des Braunkohlenabbaus nähergebracht hat), dass die Exkursion nach Garzweiler im Großen und Ganzen sehr informativ und umfangreich war und es sich gelohnt hat, dorthin zu fahren, da man vieles sehen konnte, was im Klassenzimmer nicht möglich ist. Am Ende des Tages ging es zurück nach Wuppertal, und jeder Schüler brachte viele neue Informationen und Erfahrungen über Braunkohle und ihre Auswirkungen mit nach Hause.
Ein Dankeschön geht an Frau Dahlhaus und Herrn Bukow, welche die Exkursion organisiert und uns in den Tagebau begleitet haben, denn dieser hat definitiv seinen Nutzen erfüllt und uns Schülern etwas Neues vermittelt.