Lappland in Nordschweden – nicht nur gut für Wintersport und Rentiere

Artikel und Fotos von C. Wissemann-Hartmann.

Das IRF Institutet för rymdfysik (Swedish Institute of Space Physics) mit vier Standorten in Schweden betreut aktuelle Raummissionen und Forschungsprojekte rund um die Erdatmosphäre und im Raum zwischen den Planeten. Es betreibt Geräte auf Satelliten im Orbit von Erde, Mars und Saturn, Instrumente zur Messungen an Mond und Venus, am Kometen 67P und im Jahr 2018 zum Merkur und nimmt Teil an der großen europäischen Mission JUICE zum Jupiter und seinen Eismonden 2022.

In Kiruna wird schwerpunktmäßig die obere Atmosphäre, die Ionosphäre und die Magnetosphäre der Planeten, insbesondere der der Erde untersucht.

Physiker Uwe Raffalski, ursprünglich aus Deutschland stammend, erklärte den Besuchern vom CFG die verschiedenen Missionen und Projekte. Er ist der verantwortliche Wissenschaftler für die Entwicklung und das Betreiben des KIMRA (Kiruna Millimeter Wave Radiometer) zur stetigen Beobachtung der Entwicklung von Ozon und anderen Spurengasen in der arktischen Atmosphäre. Seine Messungen zum Ozon-Gehalt der Atmosphäre finden erdgebunden statt und sind zwar nicht so aussagekräftig aber weniger kostenintensiv als Messungen in großen Höhen.

Besonders interessant waren auch historische und neueste Nordlichtkameras mit 360 Grad-Blick, ein Satellit aus den 80er Jahren und Kooperationsprojekte mit Karlsruhe und Göttingen, mit denen der Physiker in ständiger Verbindung steht wegen laufender Messungen.

In der Umgebung von Kiruna gibt es weitere interessante astrophysikalische Anlagen. Da sind Esrange, ein riesiges Raketen- und Ballonabschussgebiet mit interessanter Ausstellung, und eine Satellitenstation der ESA.

Die Gegend um Kiruna herum eignet sich auch hervorragend für eigene Beobachtungen des spektakulären Nordlichts und Fotoaufnahmen davon.
Ein idealer Ort zum Beispiel für eine interessante Kursfahrt.