Quo vadis, Europa? – Podiumsdiskussion zur Europawahl 2019

Die Moderatorinnen der Podiumsdiskussion zur Europawahl mit den Vertretern der Parteien.

Artikel und Fotos: J. Redetzky

Der 26. Mai 2019 ist für viele volljährige Schülerinnen und Schüler (SuS) der Oberstufe ein besonderer Tag. Manche dürfen sich seit kurzer Zeit im Auto selbst hinters Steuer setzen, bei Abendveranstaltungen sind sie frei von den Vorgaben des Jugendschutzgesetzes (Stichwort ‚Muttizettel‘) und nun dürfen sie zum ersten Mal an einer Wahl teilnehmen. Ende Mai wird schließlich zum neunten Mal das Europäische Parlament gewählt. Hier müssen sie nun – wie in den anderen genannten Bereichen ihres Lebens – Verantwortung übernehmen und eine eigene Entscheidung treffen.

Um den SuS am CFG diese Wahlentscheidung zu erleichtern, fand nun eine Podiumsdiskussion mit Vertretern aller Bundestagsparteien – Jens Bennarend (SPD), Hartmut Beucker (AfD), Daniel Freund (Bündnis 90/Die Grünen), Bernhard Sander (Die Linke), Alexander Schmidt (FDP), Rainer Spiecker (CDU) – im pädagogischen Zentrum (PZ) des CFG statt. Vorbereitet vom Leistungskurs Sozialwissenschaften der Jahrgangsstufe Q1 und der Fachschaft Sozialwissenschaften moderierten Maja Eisenberg und Leonie Happe (beide Q1) das Gespräch mit den Politikern.

Um eine bessere Interaktion mit dem Publikum zu ermöglichen, wurden die SuS anfangs gebeten per Online-Voting ihre favorisierten Diskussionsthemen auszuwählen, zu denen Maja und Leonie die Vertreter der Parteien dann befragten. Dabei brannten den SuS aktuelle europapolitische Herausforderungen, wie die Frage nach den Möglichkeiten einer gemeinsamen europäischen Umwelt- und Klimapolitik, aber auch die Diskussionen über die Digitalisierung unter den Fingern. Politische Vorschläge wie eine CO2-Steuer oder auch Kritik an der Einführung von Uploadfiltern im Rahmen der Reform des Urheberrechts und insbesondere die Migrationsfrage sorgten auch unter den Politikern für hitzige Diskussionen.

Am Ende der Veranstaltung hatte das Publikum noch die Möglichkeit, Zuschauerfragen zu stellen bevor die SuS die Podiumsdiskussion auswerten und ebenfalls per Online-Voting angeben konnten, welche der vertretenen Parteipositionen sie am meisten überzeugt hatte. Das Ergebnis bietet sicherlich Gesprächsanlässe im sozialwissenschaftlichen Unterricht der nächsten Tage oder auch im Elternhaus.

Hier zeigte sich das Interesse der SuS am politischen Geschehen. Hörte man in den letzten Jahren immer wieder von der vorgeblichen Politikmüdigkeit junger Menschen, so macht die heutige Schülergeneration seit Monaten eindrucksvoll deutlich, wie sie sich – in Form von Fridays for future Demonstrationen – für das Allgemeinwohl und ihre eigenen Interessen einsetzt. Neben dieser Form der außerparlamentarischen Partizipation haben einige SuS nun zusätzlich die Möglichkeit, den politischen Prozess mit ihrer Stimme an der Wahlurne zu beeinflussen und mitzubestimmen wie es mit Europa weitergeht.

Diejenigen SuS, die am 26. Mai noch nicht an der Wahl teilnehmen können, haben dennoch die Möglichkeit, den Ablauf einer Wahl selbst mitzuerleben, denn auch in diesem Jahr wird am CFG in bewährter Form wieder eine Wahlsimulation stattfinden.