Dreimal Silber bei Jugend forscht 2018

von B. Koch, Fotos von B. Koch und M. Winkhaus.

170428_JF_poster_layout.inddUnter dem Motto „Spring!“ sprangen Schüler und Schülerinnen der Q2 des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums ins kalte Wasser und beteiligten sich erfolgreich an den diesjährigen Regionalwettbewerben Jugend forscht.

Unsere drei Gruppen wurden von der Jugend-forscht-Leitung überraschend den Regionalwettbewerben in Münster und Krefeld zugeteilt, weil es diesmal wohl zu viele Anmeldungen für den ortsüblichen Standort Solingen gab. So hatten unsere Schüler eine verhältismäßig lange Anreise zu bewältigen und traten, sportlich ausgedrückt, zu „Auswärtsspielen“ an.

Im Bereich Geo- und Raumwissenschaften präsentierten Vivien und Christina Picard, Marius Bröcker und Samuel Striewski, sowie Kevin Pixberg und Fabian Neußer ihre Arbeiten zu Themen, mit denen sie in der Q1 bereits erfolgreich den Projektkurs Astronomie unter der Leitung von Bernd Koch abgeschlossen hatten. Die Weiterführung des eigenen Projekts mit Jugend-forscht-Teilnahme ist danach ein wichtiger Zwischenschritt zur Besonderen Lernleistung im Fach Astronomie im kommenden Abitur.

Regionalwettbewerb Jugend forscht in Münster am 16. Februar 2018

Vivien und Christina Picard, Münster 0218Vivien Picard und Christina Picard forschten an einem Thema, welches Himmel und Erde miteinander verbindet. Das Funkeln der Sterne ist ein sichtbarer Hinweis darauf, dass das Sternenlicht beim Durchgang durch die Erdatmosphäre gewissen Veränderungen unterliegt. Ein spannendes Thema.

 Das Phänomen der Brechung des Sternlichts in der Erdatmosphäre

Der bunte Regenbogen ist ein bekanntes Beispiel dafür, wie Licht in einem Wassertropfen abgelenkt und infolge der Brechung in seine Spektralfarben zerlegt wird. Das Licht der Sterne durchläuft die Erdatmosphäre, die wie ein Prisma wirkt und erfährt dadurch einen ähnlichen Effekt. Je länger der Lichtweg durch die Atmosphäre, desto stärker wird jeder Stern in Form eines kleinen Spektrums verzerrt. Diese atmosphärische Dispersion wurde in Abhängigkeit von der Höhe über dem Horizont untersucht und mit dem mathematischen Standardmodell der Atmosphäre verglichen.

Alle Bilder des Wettbewerbs in Münster sind zu finden unter:

https://www.ihk-nordwestfalen.de/Aktuelles/Fotogalerien/jugend-forscht2

 

Regionalwettbewerb Jugend forscht in Krefeld am 20. Februar 2018

Pixberg-Pollmann-Neusser-Koch, Krefeld 2018. Foto Michael WinkhausKevin Pixberg und Fabian Neußer präsentierten äußerst professionell ihre Forschungsarbeit zu einem aktuellen und ganz besonderen astronomischen Ereignis, welches weltweit hohe Aufmerksamkeit genießt unter den Astronomen.

Das seltene Bedeckungsereignis im Doppelsternsystem VV Cephei

Das Doppelsternsystem VV Cephei im Sternbild Cepheus besteht aus einem kühlen, roten Überriesenstern sowie einem kleinen, heißen Begleiter, der seinerseits von einer Wasserstoff-Scheibe umgeben ist. Im August 2017 begann die noch bis Mitte 2019 andauernde und nur alle 20 Jahre stattfindende Bedeckung des kleinen Sterns durch den größeren. Kevin und Fabian haben das Ereignis mit dem hochauflösenden BACHES Echelle-Spektrografen am 50cm-Teleskop der Sternwarte des Schülerlabors Astronomie seit Beginn ihrer Projektarbeit im Fach Astronomie intensiv verfolgt und das Thema zu einem hervorragenden Jugend-forscht-Projekt weitergeführt. Als Mitglieder der internationalen ARAS-Forschungskampagne zum Stern VV Cephei unter der Leitung von Ernst Pollmann, Leverkusen nahmen die beiden an der CFG-Sternwarte zusammen mit ihrem Kursleiter Bernd Koch über 40 eigene Spektren des Sternsystems auf und werteten die Ergebnisse nach internationalen Standards aus. Die hohe Beobachtungsdichte führte zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen über das Doppelsternsystem. Wir meinen: Diese Forschungsarbeit wäre eines ersten Platzes würdig gewesen!

 

Regionalwettbewerb Jugend forscht in Krefeld am 20. Februar 2018

Bröcker und Striewski in der SternwarteMarius Bröcker (links im Bild) und Samuel Striewski  beeindruckten die Jury mit ihrer systematischen Ausarbeitung zum Sternsystem b Aurigae im Sternbild Fuhrmann. Und auch die vielen Besucher, meist Schüler mit ihren Lehrern waren erstaunt, mit welcher Genauigkeit das System mit den Teleskopen der Sternwarte des Schülerlabors Astronomie bestimmt werden konnten. Im Bild zu sehen ist Station 7 mit dem großen 50cm-Teleskop.

Bestimmung der Bahnparameter des spektroskopischen Doppelsternsystems beta Aurigae

Mit den Methoden der hochauflösenden Spektroskopie mit dem BACHES Echelle-Spektrografen wurde das spektroskopische Doppelsternsystem b Aurigae näher untersucht.

Nach Durchführung der Aufnahmen konnten anhand der aufgenommenen und kalibrierten Spektren die Massen der beiden sich umkreisenden Sterne, die Sternradien, der gegenseitige Abstand und die Relativgeschwindigkeit in Bezug auf unsere Sonne ermittelt werden. Im Rahmen der Messgenauigkeit wurde beim Vergleich der Ergebnisse mit denen professioneller Astrophysiker eine weitgehende Übereinstimmung festgestellt. Abweichungen wurden diskutiert.

Herzlichen Glückwunsch an alle Teilnehmer zu diesem großen Erfolg!

Lust auf selbstständiges, forschendes Lernen?

Im Projektkurs Astronomie könnt ihr, liebe EF-Schüler, im nächsten Schuljahr 2018/19 euren Forscherdrang mit Anleitung von Bernd Koch (Leiter des Projektkurses Astronomie) und Michael Winkhaus (Leiter des Schülerlabors Astronomie) unter Beweis stellen. Ihr wollt mehr wissen? Kommt und schnuppert in den laufenden Kurs, der immer donnerstags in 9. und 10. Stunde im Astroraum 327 stattfindet – bei klarem Himmel mit abendlicher Beobachtung an unserer fantastisch ausgestatteten Sternwarte. Auch steht euch Herr Winkhaus jederzeit für Fragen rund um unser Schülerlabor Astronomie zur Verfügung.