Exkursion zur Mahn- und Gedenkstätte

Artikel und Fotos von A. Hille

An zwei sehr schönen sonnigen Herbsttagen machten sich die Q2 Geschichtsgrundkurse G1 am 29.10.2019 und G3 am 30.10.2019 mit Bus und Bahn auf den Weg in die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf. Unter dem Motto: Erinnerungen bewahren und Erinnerungen vermitteln lernten die Schülerinnen und Schüler die Bedeutung einer Mahn- und Gedenkstätte kennen. Sie erfuhren, dass in dem Haus in der Mühlenstraße 29 ein Ort geschaffen wurde, der die Geschichten von Düsseldorfern erzählt, die Opfer der nationalsozialistischen Diktatur geworden waren. Zu diesen Opfergruppen gehörten politische Gegner des NS-Regimes, Widerstandskämpfer, Sinti und Roma, geistig und körperlich beeinträchtigte Menschen, Homosexuelle, sogenannte „Asoziale“ und Menschen jüdischen Glaubens. Die Biographien dienen der Erinnerung an die Opfer und stellen ihr individuelles Schicksal dar. Die Verbrechen des NS-Regimes erhalten so durch die einzelnen Geschädigten ein Gesicht und werden noch eindrücklicher und besser nachvollziehbar. Mit diesen Memoarien soll an die Opfer erinnert werden und durch das Bewusstmachen der Verbrechen wird ermahnt, solche Verbrechen nie mehr geschehen zu lassen. Die Schülerinnen und Schüler hatten Zeit, sich in der Dauerausstellung umzusehen und sich nach eigenem Interesse an sehr ansprechend gestalteten Säulen über die Lebensgeschichten zu informieren. Anschließend bearbeiteten sie eine bestimmte Biographie und stellten diese dem Kurs vor. Dazu wurde in die Mitte eines Sitzkreises eine Timeline von 1933-1945 gelegt und die Präsentierenden ordneten bestimmte Gegenstände, die bedeutend für die einzelnen Lebensereignisse waren, den jeweiligen Jahren zu. So konnten anhand von 5 Biographien die parallel stattfindenden und teilweise sehr unterschiedlichen Schicksale verdeutlicht werden. Anschließend fand eine Diskussion über die Opfer oder Täterrolle einiger Personen statt. Diese mündete mit einem Appell sich frühzeitig gegen die Diskriminierung anderer einzusetzen, damit nicht erneut ein solches Gewaltsystem so viel Macht erhält, dass der Widerstand gefährlich wird.
Zum Schluss wurden die Kurse in einen original erhaltenden Luftschutzkeller geführt. So konnten sie sich ansehen und vorstellen, welche Verhältnisse bei einem Bombenangriff herrschten und so einen weiteren Einblick in die Schrecken des Krieges erhalten.